Metal Clay ("Knetsilber") in Österreich
Was ist Metal Clay?
  

Es klingt wie der Traum eines Alchimisten: eine unscheinbare, graue Masse wird geformt, getrocknet und geflämmt, und daraus entsteht glänzendes Silber.


 

Metal Clay (Knetsilber) wurde in der frühen 1990-er Jahren in Japan erfunden und fand sehr schnell grossen Anklang. Es besteht aus Metallpartikeln, Wasser und einem organischen Bindemittel: dieses brennt während das Flämmens weg, und es bleibt .999% Silber zurück. Metal Clay wird vor allem für Schmuckgestaltung verwendet, aber es ist auch beliebt, um kleine Löffelchen, Fläschchen und andere Kostbarkeiten zu kreieren. Ausser in Silber ist Metal Clay auch in Kupfer, Bronze, Gold und sogar Stahl erhältlich. Für einige dieser Clays braucht man einen Brennofen, aber Silber und je eine Sorte von Kupfer- und Bronze-Clay kann mit einem Butan-Flämmgerat, ähnlich den „Flammenwerfern“, die sich in viele Küchen befinden, um u.a. Creme Brulée oder andere Speisen zu flambieren, geflämmt werden.


 

Mit ein bisschen Übung kann man schnell schönen Schmuck gestalten, ganz nach eigenem Design und Wunsch. Metal Clay (vor allem Gold und Silber) kann eher kostspielig sein, aber die zusätzlich benötigten Utensilien befinden sich in beinahe jedem Bastler-Haushalt: neben dem Flämmgerät: eine Unterlage wie etwa eine glatte Fliese, ein Stück PVC- oder Acrylrohr, um den Clay auszurollen, kleine Keksausstecher, eine Nagelfeile, sehr feines Schmirgelpapier oder Schleifpads in verschiedene Körnungen, Tapeten- und Lederreste oder auch Stempel, um die Oberflächen schön und individuell zu gestalten. Außerdem Perlen, Draht und andere Schmuckteile.


 

Und so wird’s gemacht: Alle benötigte Utensilien sollten beisammen sein, bevor die Clay-Verpackung geöffnet wird, denn die Masse trocknet relativ schnell aus; nicht benötigter Clay sollte sofort wieder in der Verpackung versiegelt werden. Deine Hände und alle Werkzeuge sehr sparsam mit ein wenig Olivenöl einreiben, um zu vermeiden, dass der Clay irgendwo haftet. Bitte nur sehr wenig Öl nehmen, da zu viel Öl den Clay zerstören kann. Den Clay ausrollen: um eine gleichmässige Stärke zu erzielen, wird der Clay zwischen zwei gleich hohen Stapeln Spielkarten (meistens genügen 3-4 Karten ) ausgerollt, mit dem Roller auf den Karten. Nun kannst du einen leicht geölten Stempel in den Clay pressen, oder mit Hilfe eines beliebigen Gegenstandes der Oberfläche eine interessante Struktur geben. Nur leicht drücken, so dass der Clay seine Stärke behält. Anschließend den Clay mit einem Ausstecher ausstechen. Das Schmuckstück soll jetzt trocknen, am besten über Nacht, da es absolut trocken sein muss, bevor es geflämmt wird. Ungeflämmter Clay ist zerbrechlich, daher also ganz vorsichtig etwaige Unebenheiten oder raue Stellen mit der Nagelfeile glätten, und nach Belieben ein Loch zum Aufhängen bohren.


 

Geflämmt wird selbstverständlich auf einer feuerfesten Unterlage, am besten auf einem Schamottestein. Zuerst siehst du eine grünliche Flamme für etwa 10 Sekunden; dies ist der organische Binder, der als erstes abbrennt. Das Silber soll jetzt etwa Lachsfarbe annehmen, und ab diesem Zeitpunkt flämmst du noch ungefähr 2 bis 3 Minuten weiter und versuchst diese Farbe konstant zu halten. Sollte das Schmuckstuck rot oder gar glänzend werden, wird es gleich schmelzen, also mußt du die Flamme reduzieren bzw. kurz wegnehmen. Silber Clay schrumpft während des Flämmens zwischen 8% und 23%, je nach Hersteller. Nach dem Flämmen wird das Silber weiß; dies ist kein Belag, sondern Silberpartikel , die während des Flämmens aufstehen und im nächsten Arbeitsschritt geglättet werden müssen.


 

Nun wird das Schmuckstuck poliert; entweder mit feinem Schleifpapier oder speziellen Schleifpads; angefangen wird schon mit einer feinen Körnung, danach werden immer feinere Körnungen verwendet. Um der Oberfläche den schönsten Glanz zu verleihen, kann man mit einem Metallgegenstand, etwa einer Stricknadel vorsichtig darüberfahren; dies drückt die Silberpartikel wieder zusammen. Pass auf, die Oberfläche hierbei nicht zu zerkratzen! Du wirst staunen, wie schnell das Silber einen edlen Glanz annimmt.


 

Metal Clay Schmuckstücke können mit Steinen veredelt werden: manche Edelsteine oder Halbedelsteine, wie auch u.a. Cubic Zirkonia (im Labor gezüchtete synthetische Steine) lassen sich sogar mitflämmen, andere müssen erst nachher eingesetzt werden. Patinas, ob Flüssigkeiten oder durch Hitze appliziert, (auf Kupfer und Bronze) geben deinen Kunstwerken eine besondere Note.


 

Die Arbeit mit Metal Clay ist etwas ganz ungewöhnliches und auch sehr persönlich: Es entstehen daraus Unikate, die deine Persönlichkeit und deine künstlerischen Fähigkeiten widerspiegeln.

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